Schritte zur geistlichen Reife Teil 10: Mitten in einem schmerzlichen Prozess am Vater festhalten
Ich freue mich über dein Wort, wie einer, der fette Beute macht.
Psalm 119, Vers 162
Lies Psalm 119, Verse 73 bis 80
Die Folgen, der Demütigung, die der Sohn erlebt hat, von der wir im letzten Abschnitt hörten, sind offensichtlich immer noch da. Worum es sich genau dabei handelt, wird nicht gesagt. Aber es scheint, dass die „Übermütigen“ irgendwie Einfluss auf ihn gewonnen haben. Sie bedrücken ihn nun durch Lügen, die sie über ihn verbreiten.
Der Sohn steht im Zentrum dieser Angriffe und kann nicht vor und nicht zurück. Das einzige, was ihm bleibt, ist, am Vater mit ganzem Herzen festzuhalten.
Auch wenn der Prozess festzustecken scheint, passiert eine ganze Menge in seinem Herzen!
Tiefer als bisher versteht er:
- Du hast mich gemacht, ich bin ganz in deiner Hand.
- Alles, was du zugelassen hast in meinem Leben, kommt aus deinem liebenden Herzen. Du bist treu in deiner Liebe. Da brauche ich mir gar keine Sorgen zu machen.
- Die, die dich fürchten, werden zu mir stehen. Sie werden es sehen, was du an mir tust, und sie werden sich mit freuen.
Das ist bis jetzt noch nicht geschehen. Noch steht er allein da (Vers 79). Aber er hat die Zuversicht, dass sich das ändert.
Und immer größer und zielgerichteter wird seine Sehnsucht:
Gib mir Einsicht! Deine Gebote bedeuten mir so viel! Offenbare mir, was deine Gnade bedeutet. Tröste mich! Du bist der Vater der Erbarmungen, der Gott allen Trostes (2. Kor. 1, Vers 3), erbarme dich über mich! Lass mich untadelig sein in Bezug auf das, was du angeordnet hast! Gib mir Weisheit für meinen Lebensstil!
Beschäme die, die mich unterdrücken! Tu du es! Greif ein!
Hier handelt es sich nicht um ein einmaliges Gebet. Es geht um ein langes Ausharren, Durchhalten, nicht Aufgeben!
Manche in unseren Gemeinden stecken in solchen Prozessen. Erstaunlich ist, wie dieser Sohn so klar die Hand seines Vaters darin erkennt und ohne innere Auflehnung durch diese Zeit geht. Es mag noch dauern, aber man ahnt schon, dass er dabei viel Gutes gewinnen wird.
Nun du
Bete für die unter uns, die in solch schmerzlichen Phasen drin stecken. Bete um einen Geist der Ermutigung in deiner Gemeinde, dass niemand allein oder unverstanden bleibt. Bete dafür, dass wir in unseren Gemeinden einen Blick für solche tiefen Reifeprozesse bekommen und lernen, auszuharren, auch dann, wenn Erfolge sich nicht so schnell zeigen. Bete für dich selbst und auch für Menschen um dich herum, dass wir darin zunehmen, den Vater und sein Wirken zu erkennen, wenn wir in schweren Lebenswegen stecken. Und dafür, dass wir gerade da lernen, ihm zu vertrauen. Bete auch für alle, die damit betraut sind, Menschen in solcher Krise zu begleiten (Seelsorger, HK- Leiter, Älteste, Freunde, Verwandte).
Vertraue auf den Herrn mit deinem ganzen Herzen und stütze dich nicht auf deinen Verstand! Auf all deinen Wegen erkenne nur ihn, dann ebnet er selbst deine Pfade!
Sprüche 3, Verse 5 und 6
Beten heißt: Hinschauen, was Gott tut und sich da einklinken!