Schritte zur geistlichen Reife Teil 5: Mein Teil – Gottes Teil
Ich freue mich über dein Wort, wie einer, der fette Beute macht! Psalm 119, Vers 162
Lies Psalm 119, Verse 33 bis 40
Die sichere Gewissheit: „Ich werde den Weg deiner Gebote laufen!“, zu der der Psalmschreiber im letzten Abschnitt vorgedrungen war, hilft ihm jetzt, wichtige Wahrheiten klar in den Blick zu bekommen.
Er weiß, was er will – nämlich sich an Gottes Wort halten – mit ganzen Herzen! Daran hat er Gefallen. Er sucht keinen Gewinn für sich selbst. Er hat Ehrfurcht vor Gott. Leben findet er nicht in den selbstgefälligen „eitlen“ Wegen, sondern Gott selbst belebt ihn. Die ganze Sehnsucht seines Herzens geht dahin, die Vorschriften seines Vaters zu erfüllen.
Das hat er über sich selbst herausgefunden. Er ist sich sicher geworden, wofür sein Herz schlägt, was er anstrebt und wo er wirkliches Leben findet.
Ebenso klar hat er erkannt: Wenn ich meinen Teil tue, dann darf ich auch Gott bitten, seinen Teil zu tun!
Worum bittet er?
- Sei mein Lehrer!
- Gib mir Einsicht!
- Leite mich!
- Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen, zu den Geschichten, die deine Liebe hervorgebracht hat!
- Wende meine Augen weg von den „Eitlen“, Selbstgefälligen, Nutzlosen!
- Belebe mich!
- Halte deine Zusagen aufrecht!
- Bestätige sie mir immer wieder, „damit ich dem, der mich schmäht, Antwort geben kann“! (Bruhns Übersetzung, Vers 42)
- Und noch einmal: Belebe mich!
- Lass mich deine Gerechtigkeit sehen, das tut mir gut!
Wieder sehen wir, wie dieser Mensch in seinem Reifungsprozess nicht allein gelassen wird, sondern in einer nahen Beziehung durch den Vater Begleitung erfährt. Hingabe an den Vater heißt nicht etwa Aufgabe der eigenen Persönlichkeit, sondern Begleitung in der Entfaltung alles dessen, was in ihm angelegt ist.
Diese Wahrheiten sollen uns zum Vorbild dienen
- bei unserer eigenen Persönlichkeitsfindung
- im Umgang miteinander, auch in den Hauskreisen oder Arbeitsgruppen
- in der Art, wie wir leiten und Menschen führen.
Was ist mein Teil, was ist Gottes Teil? Das ist eine wesentliche Frage, die wir immer wieder stellen müssen.
Und so, wie unser Vater es macht, so sollen wir als seine Kinder auch untereinander handeln: Ermutigen, stärken, unterstützen, den Rücken freihalten, alles tun, was lebendig macht, was das wahre Leben von Jesus weitergibt.