Schritte zur geistlichen Reife Teil 11

Schritte zur geistlichen Reife Teil 11: In einer Verfolgungssituation mit all den dabei auftretenden Frage und Ängsten am Vater festhalten.

Ich freue mich über dein Wort, wie einer, der fette Beute macht.

Psalm 119,  Vers 162

Lies Psalm 119, Verse 81 bis 88

Die Situation, dass Menschen den Sohn anfeinden, von der wir in den letzten Abschnitten gehört haben, hat sich noch weiter zugespitzt. Und sie zieht sich jetzt schon sehr lange hin!

Der Sohn sagt dem Vater, wie er sich fühlt: „Meine Seele verzehrt sich nach deinem Heil, deiner Rettung. Meine Augen verzehren sich nach deiner Zusage. Ich brauche es, dass du zu mir redest! Wann wirst du mich trösten? Ich fühle mich so wie ein Schlauch im Rauch. Meine Feinde haben mir Gruben gegraben. (Was für beängstigende Erfahrungen mögen da wohl hinter stehen?)

Wie lange werde ich so noch weiter leben können? Wann wirst du einschreiten gegen meine Verfolger? Sie verfolgen mich ohne Grund. Hilf mir!

Es hat schon jetzt nicht viel gefehlt und sie hätten mich vernichtet.

Das Herz des Sohnes

Das Herz des Sohnes ist voll mit Klagen, Kummer und Fragen. Er spricht alles ganz frei vor seinem Vater aus. Offensichtlich hat er das Vertrauen, dass er das darf. Worte der Anklage finden wir nicht, auch nicht die „Warum-Frage“! Die Art, wie der Sohn mit dem Vater spricht, zeigt seine Rat- und Hilfsbedürftigkeit, aber auch sein Vertrauen in die Liebe des Vaters. Unbeirrt hält er daran fest. Das äußert sich sehr konkret: „Ich warte auf dein Wort, auf deine Zusagen! Ich habe deine Ordnungen nicht vergessen. Egal, wie schwierig es wird, ich halte daran fest! Alle deine Gebote sind Treue (übersetzt die Elberfelder Bibel, Luther: sind Wahrheit).

Ich verlasse deine Vorschriften nicht. Und wenn du zu mir sprichst, werde ich das bewahren, was du sagst!

Während die äußere Situation sich für den Sohn immer bedrängender gestaltet, wird sein innerer Mensch mehr und mehr gefestigt. Sein ganzes Trachten und Ringen geht dahin, das Gute, das er vom Vater empfangen hat, nicht loszulassen. Das, was ihm anerzogen wurde, wird jetzt von tiefster Überzeugung sein Eigen. Der Charakter wird geformt. Er wird zu einem Mann, der bewährt und kraftvoll seine Überzeugungen vertritt.

Gibt es einfachere Wege, dahin zu kommen? – Wahrscheinlich nicht!

Wie schon vorher sehen wir auch, dass er nicht sich nicht allzu viel damit aufhält, das Verhalten seiner Verfolger auseinander zu pflücken. Was immer wieder im Mittelpunkt steht, ist: Er selbst, sein Herz, sein innerer Zustand und der Vater. Da, in dieser Beziehung findet das Eigentliche statt, was dieser scheinbar so unnötigen Situation dennoch einen tiefen Sinn gibt.

Keine Billigversion

Lasst uns beten für uns selbst und für unsere Gemeinden, dass ein Verständnis wächst für die Wege, die Gott mit uns geht. Wir können mit einer Billigversion nicht unser Leben bestehen. Lasst uns beten, dass wir lernen, einander zu ermutigen und zu bestärken, damit wir auf den Wegen des Vaters bleiben und es zulassen, dass er uns in der Tiefe formt, prägt und verändert.

Was noch auffällt, ist, dass der Sohn so klar sagen kann: „Ich werde ohne Grund verfolgt!“ Oftmals gehen wir anders mit Menschen in Not um. Wenn dieser Person so viel Unheil zustößt, muss wohl irgendeine Ursache dafür vorliegen – so vermuten wir. Das wird natürlich auch oftmals wirklich der Fall sein, aber manchmal wiederum auch nicht.

Genau hinschauen

Bete dafür, dass wir lernen, genau hinzuschauen und weise zu unterscheiden, wie wir jemandem, der in schwerer Bedrängnis geraten ist, beistehen können.

Bete dafür, dass wir es lernen, so viel Annahme und Barmherzigkeit um uns herum zu verbreiten, , dass die unter uns, die gerade mit schweren Anfechtungen zu kämpfen haben, es leicht finden, dies offen zuzugeben und um Hilfe und Unterstützung zu bitten.

Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis, damit wir trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden.

2. Korinther 1, Verse 3+4.

Trost – sich trösten lassen – einen anderen trösten, ist einer der wesentlichsten Prozesse, die in unserer Beziehung zu Gott und zwischen uns als Gemeinde geschehen müssen, denn sie liegen dem Vater am Herzen. Beten heißt, sich nach diesem Trost auszustrecken!

 

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