Schritte zur geistlichen Reife Teil 19: Meinen Teil treu tun, im Vertrauen, dass Gott auch Seinen erfüllen wird.
Ich freue mich über dein Wort, wie einer, der fette Beute macht.
Psalm 119, Vers 162
Lies Psalm 119, Verse 145 bis 152
Der Sohn hat alles getan, was er tun konnte. Und mit größtem Eifer. Vor allem geht es dabei um Gebet und um Fragen der Ethik. Schauen wir einmal hin:
- Wenn er zu Gott ruft, ist er mit seinem ganzen Herzen dabei, das heißt, dass er erwartet, dass der Vater ihn erhört und dass er sich absolut an das hält, was sein Vater angeordnet hat. Zu Gott rufen beeinflusst seinen ganzen Lebensstil.
- Er steht morgens schon sehr früh auf, um den Vater um Hilfe anzurufen. Dabei trägt ihn die Hoffnung, dass der Vater ihn vielleicht gerade da mit seinem Wort erreicht.
- Auch nachts denkt er über die Worte des Vaters nach. Warum tut er das alles? Warum handelt er so extrem? – Weil seine ganze Situation extrem ist.
Seit langer Zeit sieht er sich arglistigen Verfolgungen ausgesetzt. Wie leicht könnte er irre werden an seinem Vater. Und dann betet er so ausdauernd, doch die Situation scheint sich mehr und mehr zu verschlimmern, rückt ihm bedrängend immer näher. Aber im Gebet sieht er die Realitäten, die er sonst vielleicht nicht bemerken würde: „Nahe sind gekommen, die mich arglistig verfolgen, aber du, Gott, du bist ja auch ganz nahe bei mir. Deine Gnade ist über mir. Aus deiner Gnade heraus wirst du meine Stimme hören. Deine Gebote, Vater, sind Wahrheit, gegründet auf ewig.“ Und wenn die Feinde des Vaters sich von diesen Geboten auch immer mehr entfernen, so wird das doch nichts daran ändern. Wie sehr die ganze Situation ihn bedrückt hat, können wir nur ahnen.
Was können wir für uns daraus lernen?
Auch in extremsten Lebenssituationen haben wir eine Wahl. Auch wenn wir gebetet haben und anscheinend passiert nichts, steht uns noch immer ein Weg offen: Wir können immer und immer wieder zu Gott rufen, soweit uns das in unserem Alltag möglich ist. Am meisten werden wir vielleicht spät abends oder früh morgens Gelegenheit dazu haben.
Dieses andauernde Zu-Gott-Rufen hilft uns,
- beim Vater zu bleiben
- das, was er gesagt hat, aufzunehmen und zu behalten
- tieferen Einblick zu bekommen
- Durchhaltekraft zu empfangen
- die Situation realistischer und von der Sicht des Vaters aus einzuschätzen
- zuversichtlich und vertrauend in der Liebe des Vaters zu ruhen und auf sein Eingreifen zu warten
Lasst uns um einen Geist der Ermutigung und Ermunterung beten, durch den wir einander wohl tun können. Gott erhört Gebete. Aber er tut es nicht immer sofort. Er hat sicherlich Gründe dafür. Aber unser Blickwinkel ist begrenzt, wir verstehen Gott oft nicht. Der Vater braucht unser Vertrauen. Und wir brauchen nahen und häufigen Umgang mit ihm, sonst geht uns das Vertrauen mitten im Gefecht verloren.
Was wir auch nötig haben, ist eine kompromisslose Haltung gegenüber den Bestimmungen des Vaters. Solche Haltung kann ein machtvoller Schutz für uns sein. Bete um viel Weisheit für alle Verantwortlichen in unserer Gemeinde, diese Bestimmungen in unserer heutigen Zeit richtig zu verstehen. Bete, dass ein gutes Konzept für biblische Ethik in unserer Gemeinde entwickelt wird.
Lasst uns füreinander beten, dass wir in den manchmal verwirrenden Auseinandersetzungen mit unserer heutigen Zeit den guten, geraden Weg finden, auf dem wir dem Vater Freude machen und von ihm gesegnet werden können.
Beharrlich habe ich auf den Herrn geharrt, und er hat sich zu mir geneigt und mein Schreien erhört. Psalm 40, 2
Wenn Gott unser Gebet scheinbar nicht erhört, dann bleibt uns immer noch der Weg, ihm beharrlich die Sache weiter vorzutragen. Dies ist ein Schritt, mit dem wir ihm unser Vertrauen geben können.